Warning: Use of undefined constant logid - assumed 'logid' (this will throw an Error in a future version of PHP) in /homepages/u13154/blog/inc/standard/log.func.php on line 15

Warning: Use of undefined constant created - assumed 'created' (this will throw an Error in a future version of PHP) in /homepages/u13154/blog/inc/standard/log.func.php on line 15
Logbuch des Captains

Ritter und Zauberei

verfasst 24.12.2011 19:12 in LARP
Vor einiger Zeit wurde ich in einer Gesprächsrunde (hehe Stammtisch) mit der Meinung konfrontiert, daß ein ordentlicher Ritter doch auch von Magie Ahnung haben müsste. Als erster Impuls lehnte ich diese Meinung ab, entsprechend meiner eigenen Haltung gegenüber zaubernden Rittern.

Dennoch lies mich das Thema nicht los. Ich dachte (einmal mehr) darüber nach, was zum Rittertum gehört und was nicht. Und ich dachte darüber nach, was an solchen Anforderungen vielleicht sinnhaftes dran sein könnte.

Zuersteinmal mag es gut und gerne sein, daß in manchen Larpländern die Bezeichnung Ritter als ein Titel gehandhabt wird. Also eine formale Ehrung, der Rechte, Ansehen und vielleicht auch Pflichten angehören, aber eben nicht zwingend die Pflicht zur Heerfolge gerüstet und beritten. Vergleichbar mit dem, was heutzutage in Großbrittanien Gang und Gäbe ist. Dort mag durchaus auch ein gestandener Erzmagier solche Ehrungen erhalten. Davon mag ich das Ritterbild als Rolle aber abgrenzen.

Wenn ich "Ritter" höre, verbinde ich damit ganz bestimmte Eindrücke, die keineswegs sehr straff sind (zum einen hat sich die Ritterschaft über 1000 Jahre Mittelalter z.T. stark verändert, zum anderen gibt dann noch legendäre Ritterbilder wie die Arthus Legende oder romantisierte Ritterbilder aus nachmittelalterlicher Retrospektive). Aber dennoch bildet der Terminus Ritter eine deutliche Leitlinie, ein Klischee. Und selbst im Fantasy Äquivalent ist das Dasein eines Ritters bestimmt vom Kampf für den Herrn auf der einen und Fürsorge für seine Obliegenschaften und Familie bis hin zur hohen Minne auf der anderen Seite. Platz für Zauberei bietet das Klischee eigentlich nicht. Und just davon ging meine Ablehnung in jenem Gespräch auch aus.

Allerdings ist in Fantasy Welten Magie oftmals alles andere als selten. Insbesondere weil High-Fantasy von vielen Larpern auch mit High-Magic assoziiert wird. Und da kann man als Ritter natürlich nicht einfach ignorieren, was allgegenwärtig ist. Schließlich kann Magie Dinge bewirken gegen die Rüstung oft nichts bewirken kann (Warum eigentlich? Warum sollte Rüstung nicht auch Magie umleiten wie ein Faradayscher Käfig, wenn kaltes Eisen magiebehindernd wirkt? Also etwas was man zwar gezielt angreifen und durchlöchern kann aber eben erstmal knacken muß um an das dahinterliegende zu kommen - gerade so wie profane Waffen eben auch.). Um nicht entscheidenden Moment (z.B. mitten auf dem Schlachtfeld) zum Spielball zu werden, braucht ein Ritter also zwei Dinge: Kenntniss dessen was Magie kann, um das Bedrohungspotential abschätzen und in Relation zu anderen Bedrohungen setzen zu können und die Fähigkeit störende Magieeffekte abwehren zu können. Die dritte Möglichkeit, nämlich Magie im offensiven Einsatz sortiere ich in die gleiche Ecke ein, wie Beschuss durch Bügen und Kriegsgerät ect: nämlich etwas, daß eines Ritters unwürdig und damit das Betätigungsfeld anderer ist.

Eben dieses Betätigungsfeld der anderen erscheint mir aber auch ein Ansatz für die ersten beiden Ansatzpunkte zu sein. Obwohl in einer magischen Welt auch magisch wirksame Schutzamulette käuflich zu bekommen sein dürften, kann man auch gut auf andere Leute bauen. Man stellt sich nen Hofmagier an oder unternimmt irgend etwas anderweitiges, um jemand in seine Dienste zu bekommen, der einen beraten kann, wo die magischen Möglichkeiten und deren Grenzen von Wiedersachern liegen. Und dieser kann uns auch Schutz vor magischem Wirken (Antimagie) bieten. Auf diese Weise kann man das ureigenste Prinzip des Rollenspiels, nämlich das rollengerechte Zusammenwirken mehrerer Figuren (im Gegensatz zum jeder-muß auf-allen-Gebieten-fit-sein-Munchkinismus), nutzbar machen. Somit befördert man direkt das Spiel und kann sich als Ritter dennoch auf die klassische Rolle zurücklehnen.

Schlussendlich bleib ich also dabei, daß ein Ritter sich nicht mit Magie beschäftigen muß, dieses sogar schädlich fürs Zusammenspiel sein kann.

Captain (24.12.2011 19:16)

Diskussionsthema im Dresden-spielt! Forum

Kommentar schreiben