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Logbuch des Captains

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[Dogs in the Vineyard] Thunder Creek

verfasst 11.06.2012 11:46 in Pen & Paper
Bei dieser Town für Dogs in the Vineyard habe ich einmal einen völlig anderen Ansatz gewählt als sonst. Normalerwiese gehe ich von einzelnen Beziehungen aus und deren Problem und abstrahiere dann das drumherum anhand des DitV-Setting-Aufbau-Schemas. Dieses Mal wollte ich gerne zeitgenössische Gesellschaftskritik unterbringen.

Thunder Creek ist darauf ausgerichtet, aktuelle politische Situationen aufzugreifen. Das passiert natürlich nur in abgegrenztem Rahmen, sonst würde ich so ne Spielrunde sprengen. Hauptsächlich habe ich dabei ganze Grupierungen auf Einzelpersonen heruntergebrochen und das dann auf das Setting-Schema gebracht.
Praktisch kann so eine Spielrunde natürlich nicht exemplarisch als Modell für die reale Situation wirken (schon alleine, weils den eingreifenden moralfinger von außen real nicht gibt). Ich empfand es dennoch als sehr spannend, wie Spieler mit einer solchen Situation umgehen.

Einleitung
Thunder Creek ist eine Ortschaft am Rande des Gebirges. Das Namensgebende Gebirgsflüsschen beschert dem Tal fruchtbare Böden und den Anwohnern ein gutes Auskommen. Alleine der begrenzte Platz in dem Tal schränkt den möglichen Zulauf an neuen Familien ein.
Eine einzelne Straße führt durch den Ort, an der alle Wohnhäuser und Geschäfte direkt anliegen. Die Felder liegen hinter den Häusern und um den Ort herum. Sie enden direkt am Rande eines dichten Waldes, welcher sich den Berghang hinauf erstreckt und sich erst in den Gipfeln lichtet.
Ein Bruder Gabriel hat einen Brief an den erhabenen Orden zur Erhaltung des Glaubens und der Gläubigen in Bridal Falls City geschickt, in dem er von einer zerbrechenden Gemeinde spricht und um Hilfe bittet.

1.a) Hochmut
Vor einigen Jahren sind Jeremiah, der Sohn des Schmieds und Prudence, die Tochter des Stewards zusammen durchgebrannt. Wenige Tage später wurden ihre Leichen angespült am Flussufer gefunden. Sowohl Bruder Ethan, der Schmied als auch der Bruder Daniel, der Steward erklärten, von der Beziehung der beiden nichts gewußt zu haben.
Bruder Daniel verkündete, daß er Maßnahmen ergreifen wolle, daß so etwas nicht wieder passiert. Er glaubt auch jetzt noch, daß er die Tragödie hätte verhindern können, wenn er Bescheid gewußt hätte.

1.b) Ungerechtigkeit
Steward Daniel stellte Bruder Joshua als Sheriff ein und erlaubt ihm Deputies zu ernennen. Der Sheriff sollte Informationen sammeln, die auf potentielle Probleme hinweisen, damit diese gelöst werden können - auch über die Köpfe von Familienvätern hinweg - bevor sie eskalieren. Er sollte dabei möglichst diskret vorgehen, um das soziale Miteinander der Gemeinschaft nicht zu belasten.
Besonders Schwester Celeste, die Frau des Stewards, bekam die zusätzliche Arbeitsbelastung ihres Mannes zu spüren. Sie fühlte sich zunehmend vernachlässigt und richtet ihre Energie verstärkt auf ihr Aushängeschild: den gut geführten Haushalt des Stewards.
Bruder Zachary, der Sohn des Stewards, führte unter dessen ein Nischendasein. Die Tote Schwester war immer sehr viel stärker im Bewußtsein seines Vaters als er. Und die Informationen, die der Sheriff zusammentrug, sorgten nur noch mehr dafür, daß sein Vater sich mehr um die Gemeinde als um seine Familie kümmerte. Zachary erschien es, als würde sein Vater ihn gar nicht wahrnehmen.

2.a) Sünde
Bruder Zachary entwickelte eine Abneigung gegen die Tätigkeiten des Sheriffs. Wenn es Probleme in einer Familie gibt, solle das nicht zuerst in der Familie geklärt werden, bevor der Steward hinzugezogen wird? Das ist es doch, wofür die Familienhierarchie da ist. Er begann, andere in seinem Alter, behutsam nach ihrer Meinung zu befragen und fing an Gleichgesinnte zu sammeln. Sie treffen sich regelmäßig in den Wäldern. Mehr als gelegentlich mal das Pferd eines Deputies losbinden und wegscheuchen oder die Akten vom Schreibtisch des Sheriffs zu klauen um diese zu vernichten unternahmen sie aber nicht. Die Gruppe propagiert eine Ablehnung von Gewalt zur Durchsetzung ihrer Ziele.
Die meisten Einwohner von Thunder Creek gewöhnten allerdings sich an die ständigen Nachforschungen des Sheriffs und seiner Deputies. Gelegentlich wurden Deputies zum Essen eingeladen und Freundschaftsdienste erwiesen oder auch nur günstige Preise verlangt für die Männer die für Recht und Ordnung sorgen. Zum Ausgleich schauten die dann nicht mehr so genau hin, wenn es um ihre "Freunde" ging.

2.b) schlimme Dinge
Natürlich bekam Bruder Joshua irgendwann heraus, daß da irgendwelche konspirativen Treffen abgehalten werden. Er bekam heraus, daß Schwester Patience, die Tochter des Ladenbesitzers zu den Treffen geht. Er begehrt sie und versuchte sie mit dem Wissen zu erpressen, um sie in sein Bett zu bekommen. Patience aber, ist heimlich in Zachary verliebt und hat bisher niemandem davon erzählt. Sie beantwortete den Erpressungsversuch mit einer Ohrfeige, woraufhin der Sheriff sie einsperrte.
Zu Beginn der nächsten Sonntagsmesse forderte er einige Minuten Gehör. Er berichtete von einer kriminellen Struktur der Jugend und erklärte, daß er jeden einzelnen der Dissidenten zur Strecke bringen würde. Er forderte jeden Anwohner auf, bei den Ermittlungen mitzuwirken und selbstständig alles offenzulegen was er weiß. Der Sheriff begründete "daß keiner etwas zu befürchten hätte, der nichts verheimlicht".
Damit eckt er vor allem bei Bruder Ethan, dem Schmied an, der sich seit dem Tod seines älteren Sohnes stark auf seine restliche Familie konzentriert hat. Er redet mit anderen nur noch, soweit es seine Arbeit erfordert und hat kein Interesse, "jeden in seinen Angelegenheiten herumschnüffeln zu lassen". Aber wenn er aufsteht und was sagt, würde das nur die Aufmerksamkeit auf ihn ziehen und er hätte noch weniger Ruhe.

3.a) falscher Glauben
Die Jugendlichen entwickeln die Überzeugung: "Wir brauchen keinen Steward und keinen Sheriff." Über Entscheidungen, welche die Gemeinde insgesamt betreffen kann man ja abstimmen und alles andere soll "in der Familie" bleiben. Auch wenn sie friedlich bleiben wollen, üben sie dennoch zu schießen und sich gegen "Angriffe" des Sheriffs und seiner Deputies zur Wehr zu setzen. Bruder Zacharys bester Freund, Bruder Gabriel, der jüngere Sohn des Schmieds, kommt zwar immer mit zu den Treffen und stärkt seinem Freund den Rücken, fühlt sich aber nicht unmittelbar betroffen. Er würde am liebsten zwischen den Fronten, die er genau sieht, verhandeln. Aber ihm fehlen Mittel und eine realistische Perspektive, dies zu erreichen.
Der Sheriff wiederum kontrolliert zunehmend das öffentliche Leben der Gemeinde. Er beginnt zu glauben, "Das Durchsetzen von Recht und Ordnungen steht über der Selbstbestimmung Einzelner."

6.) was wollen die Leute
a) die Anwohner:
  • Bruder Jeremiah, Sohn des Schmieds & Schwester Prudence, Tochter des Stewards (ertrunken)
  • Bruder Daniel, Steward & Ex-Dog: will, daß Ruhe in die Gemeinde einkehrt und keiner Geheimnisse hat. Er versteht nicht, wie trotz aller Bemühungen, die Gemeinde auseinanderdriftet anstatt zusammenzu- rücken. Er glaubt weiterhin fest daran, daß der Sheriff die Probleme richten wird. Den Dogs gegenüber wird er vollkommen offen sein. Gegen Kritik an seinen Entscheidungen wird er sich verschließen.
  • Schwester Celeste, die Frau des Stewards: möchte, daß wieder Normalität einkehrt. Sie füllt ihre Aufgabe in der Familie gut aus, wird aber davon belastet, daß ihr Mann so wenig Zeit für sie und ihren Sohn erübrigt. Sie wird die Dogs freimütig bitten, ihrem Mann zu helfen, damit der wieder mehr Zeit übrig hat. Von den besonderen Aktivitäten ihres Sohns weiß sie nichts.
  • Bruder Ethan, der Schmied: will, daß das Schnüffeln aufhört. Wird aber nur unter Zwang etwas unternehmen. Seine Frau Abigail empfindet genauso. Sie werden gegenüber den Dogs verschlossen reagieren.
  • Bruder Joshua, der Sheriff: will, daß die Dogs ihm helfen, die Dissidenten auszumerzen. Er fühlt sich vollkommen rechtschaffen in dem was er tut und sagt. Bei Kritik an seinem Vorgehen oder seinen Ansichten wird er denjenigen zu den Dissidenten zählen und feindseelig behandeln. Das ist für ihn ein Übel, das möglichst an der Wurzel und vollständig ausgerottet werden muß.
  • Bruder Zachary, Sohn des Stewards: will, daß der Sheriff verschwindet und die Überwachung aufhört. Er würde bevorzugen, wenn das durch Anweisung seines Vaters geschehen würde. Aber er würde mit seinen Leuten den Sheriff auch rausschmeißen und den Steward absetzen.
  • Von den Dogs erhofft er sich Hilfe, den Sheriff loszuwerden. Sei es durch Einwirken auf den Steward oder auch direkt. Er begreift die Dogs aber auch als Teil des Establishments und hat daher Zweifel, daß sie überhaupt etwas für ihn tun. Wenn er merkt, daß die Dogs dem Sheriff helfen, wird er sie genau wie den Sheriff loswerden wollen.
  • Bruder Gabriel, der zweite Sohn des Schmieds: will wie sein Freund Zachary, daß die Überwachung aufhört. Aber er steht treibend für eine Aussöhnung der abtrünnigen Jugend mit dem Rest der Gemeinde. Er versteht, daß hier eine Spirale der Gewalt aktiv ist, gegen die er nichts wirksames tun kann. Er hat einen Brief an die Dogs geschrieben um ihre Hilfe zu erbitten.
  • Schwester Patience, Tochter des Krämers: will, raus aus dem Knast. Sie fühlt sich keines Verbrechens schuldig. Sie wird Partei für Zachary und dessen Sache ergreifen und sie wird den Sheriff einer versuchten Vergewaltigung bezichtigen, wenn sie dazu dei Chance bekommt (sobald einer der Dogs in ihrer Hörweite ist). Sie ist entgegen ihrem Namen sehr leidenschaftlich.
  • Auf Zachery angesprochen, wird sie freimütig sagen, daß sie seine Sache unterstützt, dabei aber erröten bzw. andere Anzeichen persönlicher Involvierung zeigen. Erst auf explizite Nachfrage rückt sie mit ihren Gefühlen raus, bittet dann aber die Dogs, sie auch gleich zu verheiraten.

b) die Dämonen
  • wollen, daß der Sheriff nicht nur Rederecht in der Sonntagsmesse bekommt. Im Idealfall soll er Teile der Messe oder sogar den gesamten Gottesdienst abhalten. Die ganze Gemeinde würde damit zu seinem Kult.
  • wollen daß Zachary seine Ansichten mit religiösen Argumenten untermauert oder rituelle Handlungen in die Treffen einbezieht. Er hat genug Anhänger, daß daraus sofort ein Kult würde.
  • wollen die Agression bei allen Beteiligten weiter hochschaukeln, damit sich das irgendwann in einem offenen Kampf entlädt.

c) wenn niemand einschreitet
  • wird der Sheriff nicht nur Gehör bei den Messen verlangen sondern selber die Messen machen
  • wird Zachery immer weniger zwischen seinen Ansichten und der traditionellen Lehre differenzieren.
  • werden die "Dissidenten" versuchen, Patience freizubekommen, indem sie sich vor dem Haus des Sheriffs hinsetzen und proklamieren, daß sie erst gehen, wenn Patience frei ist. Sheriff Joshua wird seine Deputies zusammentrommeln um Stärke zu zeigen und die Gemüter werden hochkochen.
  • Steward Daniel wird in dieser Situation zwischen seinem Sohn und dem Sheriff zu verhandeln versuchen aber irgendwo geht ein Schuß los und wird den Steward töten. Das wird der Auftakt zu einem Blutbad.


Einsteigen könnte man in das Szenario, indem man die Sitzblokade als plakatives Event an den Anfang setzt und den Kram der zu der Situation erst danach reingibt, wähend die Dogs versuchen die Ursprünge dieses offenen Konflikts zu verstehen.
Ich selber habe in der von mir bisher gespielten Runde die Dogs ein paar Stunden vorher ankommen lassen. Das gab ihnen Raum einzuwirken bevor die Sache eskaliert. Und in der Tat haben sie es auch geschafft, die Jugentlichen diesen Plan auszusetzen und sich von den Dogs helfen zu lassen.
Ich mag aber sicher bei Gelegenheit auch die andere Variante mal ausprobieren, weil die vermutlich sehr viel schneller sehr viel explosiver wird.