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Logbuch des Captains

Darstellung oder nicht Darstellung - Das ist hier die Frage

verfasst 11.08.2010 08:08 in LARP
In einem Gespräch kürzlich, bei dem es um den Grad der Darstellung im Larp ging, ist mir eine starke Diskrepanz aufgefallen, was von verschiedenen Leuten als ausreichende Darstellung akzeptiert wird.

Bevor ich anfange, muß ich erstmal eine Voraussetzung erklären, nämlich die Spielebenen. Eigentlich ist dies ein alter Hut, aber es mag dennoch Leute geben die sich dies noch nicht bewußt gemacht haben. Wens nicht betrifft oder interessiert, kann den folgenden Abschnitt ja überspringen:
Spielebenen sind die gesonderten Wahrnehmungsschichten im Rollenspiel. Es gibt die Charakterebene (auch im-Spiel-Ebene oder Immersionsebene) die die Sicht rein aus den Augen der eigenen Figur bezeichnet. Weiterhin gibt es die Metaebene die Informationen über das Spielgeschehen transportiert aber nicht selbst Bestandteil der Spielumgebung ist, die Eigensicht (3te Person bzw Autorenebene) gehört hier dazu. Und schließlich gibts noch die umfassende steuernde Ebene (Regieseursebene) zu der neben Plotsteuerung seitens der SL auch die Spielregeln gehören.

Typischerweise werden Darstellungen glaubwürdiger und allgemein akzeptierter, wenn sie sich möglichst nahe an der Charakterebene befinden. Bei manchen Dingen, wie Magie oder IT-Täuschungsversuchen, fällt das alerdings immer wieder schwer. An einem Beispiel der magischen Rüstung möchte ich daher mal eine Abstufung von Meta- zu Charakterebene vornehmen:
1.) Meta: 4, Charakter: 0
"Dein Schwert erzeugt beim Auftreffen an meinem Arm keinerlei sichtbare Verletzungen." Hier wird buchstäblich nichts auf der Charakterebene gemacht. Diese Vorgehensweise wird als Telling bezeichnet und die meisten Spieler lehnen sie als "nicht darstellend" ab.
2.) Meta: 3, Charakter: 1
"Magische Rüstung 3!" Die Darstellung und Wirkung sind aufgetrennt. Ein Spiel auf Charakterebene findet zwar statt, kommt aber nicht zum Tragen, wenn die Wirkung eintritt. Statt dessen wird ein Regelmechanismus kommuniziert.
3.) Meta: 2, Charakter: 2
Ein Stein der am Seil über dem Kopf kreist, bzw. blaue Leuchtmarkierungen am Körper. Hier wird eine Vorgehensweise gewählt, die zum Wirkungszeitpunkt (also zum eigentlichen Spielzeitpunkt), in Aktion tritt. Auch wenn man hier direkt mit der Wirkung interagieren kann, wird die eigentliche Information, daß hier ein magischer Schutz am Werk ist auf einer gemeinsamen Metaebene kommuniziert. Man muß wissen das blaues Leuchten für Magie steht bzw daß ein kreisendes Seil einen Schutzkeis meint.
4.) Meta: 1, Charakter: 3
"Hast du gedacht, dein Schwertstreich streckt mich einfach nieder? Falsch gedacht. Meine Magie ist genauso gut wie jede Rüstung." Hier wird die Information gar nicht mehr auf die Metaebene gepackt. Statt dessen liefert eine Bemerkung auf der Charakterebene die nötige Information. Auch Gegenstände die wie Rüstung getragen werden aber deutlich sichtbar nur durch Übernatürliches Schutz bieten können (Schutzrunen auf dem Gewand) fallen in diese Kategorie. Wichtig dabei ist, daß hier keine definierte Wirkung kommuniziert wird (dies wäre dann wieder Stufe 1), also die Interpretation was genau hier passiert der Vorstellung des Gegenübers überlassen wird.
5.) Meta: 0, Charakter: 4
Hier passiert nur noch das, was unmittelbar im Wahrnehmungsbereich der Figur zu sehen ist. Alles was sich nicht direkt vorzeigen läßt, kann nur weggelassen werden. Ein magischer Schutz ist hierbei praktisch unmöglich. allerdings ist das dann schon kein DKWDDK mehr.

Faktisch wird auf den meisten Veranstaltungen unserer Region noch sehr stark im Metabereich kommuniziert. Dieses Thema soll dazu dienen, sich des Themas bewußt zu werden. Und dann entweder für sich zu entscheiden mehr Darstellungsorientierung zu betreiben oder sich bewußt dagegen zu entscheiden.

Captain (25.01.2011 13:32)

Link zur Diskussion auf Dresden spielt

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