Dieses Mal war ein Spotlight für Murphy dran. Der kurz zuvor erfolgte Wechsel eines seiner Merkmale zu "Offizier und Gentleman" gab mir genug Impulse, ihm endlich ein wenig persönliches Drama zu schenken.
Außerdem stellte ich eine neue Spieltechnik vor, die "Foreshadowing" in Spielerhände geben und unterstützen sollte: eine Zettelbox, aus der jeder Ideen aufschreiben und damit jedem anderen Spieler zur späteren Verwendung zur Verfügung stellen konnte.
Zu Beginn erzählte ich von der derzeit laufenden Mission.
[i]Die Clementine war auf einer Suchmission in der Umgebung von Fort Landsberg unterwegs. Es galt einen Spion der Union, der auf der Rückkehr von einer Operation im Territorium der Föderation war, in Empfang zu nehmen und vor eventuellen Verfolgern zu schützen. Die beiden Jägerstaffeln des 86. wechselten sich dabei jeweils ab. Die nächste Dienstzeit der Alpha Staffel würde in Kürze beginnen.
Murphy nutzte die Zeit, um seine "Truppe" zu inspizieren und lies dabei stark den Spieß raushängen. Die eher laxe Disziplin im Freiwilligengeschwader gab ihm da natürlich reichlich Anlass.[/i]
Einige Liegestütze und Laufminuten später startete das Alpha Geschwader in ihren Einsatz. Man fand ein Minenfeld vor, welches sowohl Geschütze als auch Kommunikationssatelliten enthielt.
Einer der Spieler fügte hier eine zentrale Steuerstation für dieses Sattellitennetz ein und warf es in die besagte Zettelbox.
[i]Das Netz erzeugte obendrein ein magnetisches Feld, welches Geschosse ablenken konnte und so das Treffen der Sattelliten erschwerte. Die Alphas lösten das, indem sie ein Feuerwerk mit abgelassenem Treibstoff veranstalteten. Den letzten Treffer gegen die kontrollierende Station brachte schließlich Murphys Flügelmann Redshirt, der das nur knapp überlebte.
Kaum war das passiert tauchte der erwartete Spion auf. Aber er war nicht allein. Ein Sven van der Meulen meldete sich von einem Bergungsschiff der Union und eine Zofia Walczak von einer privaten Yacht der Föderation aus. Beide hatten Ankunftsvektoren die verrieten, daß sie aus Richtung Mond kommen und beide behaupteten, daß sie der gesuchte Agent seien und der jeweils andere bitteschön weggeblasen werden solle.[/i]
Damit hatte ich Murphy vor die Wahl gestellt. Die nahm er aber erstmal nicht an, sondern ließ eben einfach beide Agenten festnehmen. An dieser Stelle fing ich schon an, fieberhaft umzuplanen und neue Plotlinien als Alternative zu entwickeln. Ich wollte ihnen halt den Agentenplot nicht aufzwingen, wenn sie ihn eben nicht haben wollten.
Zurück auf der Clementine kümmerten sich die Piloten erstmal um den eigenen Kram und ignorierten die Spione sehr konsequent weg. Aber dann erkannte Murphy einen der Spione, als die beiden von Marines übers Landedeck in Richtung der Arrestzellen "eskortiert" wurden.
Die Idee dazu kam von einem Spieler und ein anderer schob dazwischen, daß es am coolsten wäre, wenn das die Frau sei. Sie überschlugen sich geradezu um Murphy einen skurilen One-Night-Stand mit ihr während seiner Rekrutenzeit anzudichten. Leider blieb es erstmal dabei und die Spieler beschäftigten sich wieder mit gegenseitiger Bespaßung. Also drückte ich auf die Drama-Tube.
[i]Der Spion verriet zwischendurch, daß ein Angriff auf die Landsberg-Basis bevorstehe. Die Spionin aber bestand darauf, daß sie nur dem Offizier der sie gefangen hätte, antworten würde.
In einem Vier-Augen-Gespräch mit Murphy erzählte sie schließlich von einer Superkanone, die ganze Städte vernichten können sollte und die gerade im Mondorbit gebaut würde. Eine Information, die Murphy erstmal für sich behielt und lieber einen Befreiungsversuch für die Spionin plante. Dabei nahm er die Hilfe seiner Piloten in Anspruch.[/i]
Tja, da hatte er dann wohl doch angebissen, und natürlich deutlich anders als ich erwartet hätte. Aber eigentlich musste ich den Ablauf nur beschleunigen um das Drama am Fackeln zu halten.
Als Murphy die Spionin gerade abholen wollte, wurde diese bereits abgeführt. Der Geheimdienstoffizier wollte sie an Bord seines eigenen Schiffes mitnehmen, weil ja ein Angriff bevorstand und da hatten Gefangene eben nichts zu suchen. Die Situation entwickelte sich rasant und mündete darin, daß die Spionin Murphy als Geisel nahm und im Schiff des Geheimdienstlers flüchtete. Die Ablenkung durch die parrallel erfolgende Schlacht kam da gut zupass. Kurz vor dem Sprung, stieß ihr Schiff aber eine Rettungskapsel ab, in der Murphy saß.
Damit die anderen nicht zu kurz kommen, startete ich derweil den Angriff der Föderation auf Landsberg. Es gab Torpedos abzufangen, Torpedobomber abzuschießen, Jäger zu binden und auch Trägerschiffe zu vertreiben. Gleich vier Teilziele in einer Actionsequenz. Aber die Piloten des 86., diesmal von Launch-A-Lot in die Schlacht geführt, erkannten die Zielprioritäten gut und schafften es die Torpedos und die Bomber zu vernichten und die Reihen der Jäger gut genug zu lichten. Der Angriff hatte damit keine reelle Chance mehr und so drehten die Trägerschiffe ab, einen guten Teil ihrer Jäger zurücklassend.
Im Nachhinein betrachtet, wäre die abschließende Actionsequenz eigentlich für das Drama unwichtig gewesen und sie wirkte auch etwas "drangeklatscht". Aber das ist etwas, was mir erst im Gespräch danach aufgefallen ist.
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