Es gibt eine gute Menge an Larpers, die glauben daß sie Dinge im Geheimen erledigen müssen. Sei es das Zurückhalten von Spielrelevanten Informationen oder sei es das direkte Spiel im Verborgenen wie es Dieben und Meuchlern zu eigen ist.
Dabei ergibt sich scheinbar für einige Leute ein besonderer Nervenkitzel oder besonderer Spielspaß, aus der Nichtkenntniss der breiten Masse der Anwesenden Spieler. Insbesondere beim Dieben kommt noch der Kitzel des "erwischt werden" dazu.
Dabei bleiben der Spaß und der Kitzel immer und ausschließlich nur bei dem oder den Eingeweihten. Im Falle des Diebesspiels hat also nur der Dieb etwas davon. Alle anderen, inklusive der eventuellen Opfer, können in dieser Angelegenheit nur passiv bleiben.
Betroffene kommen erst dann ins Spiel, wenn sie den Dieb auf frischer Tat ertappen oder wenn sie hinterher das Fehlen des Gediebten Gegenstandes bemerken. Das Spiel des Täters endet typischerweise in etwa dort, wo das des Opfers erst anfängt. Ein gemeinsames Spiel entsteht höchstens beim "Erwischen" und auch dort bleibt es meist eine flache und/oder kurze Angelegenheit.
Der Begriff Spielangebot beinhaltet allerdings zum einen den Angebotscharakter, unter dem ein Annehmen des Angebots optional ist, auch wenn einem bei Ausschlagen desselben natürlich die verbundenen Vorteile entgehen. Zum anderen beinhaltet es das generieren von weitergehendem Spiel als Komponente.
Beides trifft auf die Sache mit unserem Dieb nicht oder nur sehr eingeschränkt zu.
Auch wenn man im Nachhinein noch Handlungsfäden anbietet, bei denen der Betroffene seinen Kram zurückerhalten kann, ändert es an dieser Einschätzung nichts. Denn Hier führt nicht das Annhemen der Option zu eventuellen Vorteilen sondern das Ausschlagen führt zu akuten Nachteilen.
Noch schlimmer wird es, wenn ein Händler auftaucht, der den Gegenstand wieder ins Spiel bringt. Hier hat man nämlich nur noch die Wahl, ob man auf den Gegenstand oder auf ein paar Münzen verzichten will. Man verliert aber in jedem Fall. Obendrein besteht da ja sogar die Möglichkeit, daß ein anderer Spieler IT das OT-Eigentum eines anderen kaufen kann.
Mehr als genug Gründe also, sein Spiel lieber auf etwas anderes zu verlagern, daß mehr Miteinander bedeutet.
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von Pappnasen und Erziehern
verfasst 07.02.2011 19:18
in LARP
Ich habe bereits vor einiger Zeit etwas zu Erwartungshaltungen geschrieben.
Und um Erwartungshaltungen soll es auch dieses Mal gehen.
Man stelle sich einmal vor, irgend jemand wird in einem Larp-Gefecht besiegt. Soll ja vorkommen. Der Sieger entscheidet sich nun, seinen am Boden liegenden (verhassten) Feind den Garaus zu machen. Also Hackt er noch etliche Male auf sein Gegenüber ein, bis dieser nur noch Hackfleisch ist. So weit die Fiktive Wahrnehmung innerhalb des Spiels. Ein Unbeteiligter, der keine Ahnung hat würde nur einen Typen sehen der mit seinem Gummischwert auf einen anderen eindrischt, der am Boden liegt.
Wenn der Besiegte dann ein paar Stunden später wieder frisch und munter über den Platz schlendert, würde sich der Beobachter nichts weiter dabei denken. Der Sieger des vorherigen Kampfes aber wundert sich. Für seine Simulation der Umgebung war der Typ definitiv tot.
Die beschriebene Situation ist natürlich extremisiert, um das gemeinte besser darstellen zu können. Der "Zerhackstückler" mag durchas recht haben, daß die Aktion ziemlich Banane ist. Aber was ist, wenns nicht ein paar Stunden sind die vergehen. Was wenns die nächste Con ist? In einem anderen Larp Land und bei einer anderen Orga? Oder wenn die Situation ein gutes Stück subtiler ausfällt wie das in der Realität meist so ist?
Die eigentliche Ursache für das Problem ist die Erwartung, die der "zerhackstückelnde" aufgebaut hat. Er hat mit dieser Sache dem Betroffenen nämlich versucht, die Entscheidung zu sterben zu er erzwingen.
Der Betroffene einer solchen Aktion zerstört dabei das Weltbild des anderen meist noch nichtmal absichtlich. Meist ist es eher eine andere Sichtweise oder schlicht eine andere Art zu spielen, die dahinter steht.
Besonders schwierig wird es, wenn der Simulationsgedanke von einer Orga vertreten wird. Der Spieler hinter der Organisationsfunktion kann ruhig denken was er mag. Aber in der Funktion als Orga einem Spieler den angemeldeten Charakter zu verweigern, weil der auf ner anderen Con getötet wurde ist schon grenzwertig. Wenn aber der Charakter auf der eigenen Con "verstorben wurde" dem Spieler jetzt ein Spielverbot dieser Figut auf anderen Cons erteilen zu wollen und das Ganze mit Einbehalten der Charakterbeschreibung oder ähnlichem durchsetzen zu wollen ist noch nen Zacken weiter. Ich frage mich da ernsthaft, ob es in irgendeiner Weise Aufgabe einer Orga oder SL ist Teilnehmer zu "korrektem Spiel" erziehen zu wollen und dies mit Zwangsmaßnahmen durchsetzen zu müssen.
Vermeintliche "Pappnasen" wird es immer geben. Da werden keine Zwangsmaßnahmen und Erziehungsversuche etwas dran ändern. Ändern kann man nur, wie man selber mit solchen Dingen umgeht. Eine gewisse Gelassenheit der Marke "soll der halt weiter inkonsequent spielen" hilft dem eigenen Seelenfrieden zumindest ungemein.
Und um Erwartungshaltungen soll es auch dieses Mal gehen.
Man stelle sich einmal vor, irgend jemand wird in einem Larp-Gefecht besiegt. Soll ja vorkommen. Der Sieger entscheidet sich nun, seinen am Boden liegenden (verhassten) Feind den Garaus zu machen. Also Hackt er noch etliche Male auf sein Gegenüber ein, bis dieser nur noch Hackfleisch ist. So weit die Fiktive Wahrnehmung innerhalb des Spiels. Ein Unbeteiligter, der keine Ahnung hat würde nur einen Typen sehen der mit seinem Gummischwert auf einen anderen eindrischt, der am Boden liegt.
Wenn der Besiegte dann ein paar Stunden später wieder frisch und munter über den Platz schlendert, würde sich der Beobachter nichts weiter dabei denken. Der Sieger des vorherigen Kampfes aber wundert sich. Für seine Simulation der Umgebung war der Typ definitiv tot.
Die beschriebene Situation ist natürlich extremisiert, um das gemeinte besser darstellen zu können. Der "Zerhackstückler" mag durchas recht haben, daß die Aktion ziemlich Banane ist. Aber was ist, wenns nicht ein paar Stunden sind die vergehen. Was wenns die nächste Con ist? In einem anderen Larp Land und bei einer anderen Orga? Oder wenn die Situation ein gutes Stück subtiler ausfällt wie das in der Realität meist so ist?
Die eigentliche Ursache für das Problem ist die Erwartung, die der "zerhackstückelnde" aufgebaut hat. Er hat mit dieser Sache dem Betroffenen nämlich versucht, die Entscheidung zu sterben zu er erzwingen.
Der Betroffene einer solchen Aktion zerstört dabei das Weltbild des anderen meist noch nichtmal absichtlich. Meist ist es eher eine andere Sichtweise oder schlicht eine andere Art zu spielen, die dahinter steht.
Besonders schwierig wird es, wenn der Simulationsgedanke von einer Orga vertreten wird. Der Spieler hinter der Organisationsfunktion kann ruhig denken was er mag. Aber in der Funktion als Orga einem Spieler den angemeldeten Charakter zu verweigern, weil der auf ner anderen Con getötet wurde ist schon grenzwertig. Wenn aber der Charakter auf der eigenen Con "verstorben wurde" dem Spieler jetzt ein Spielverbot dieser Figut auf anderen Cons erteilen zu wollen und das Ganze mit Einbehalten der Charakterbeschreibung oder ähnlichem durchsetzen zu wollen ist noch nen Zacken weiter. Ich frage mich da ernsthaft, ob es in irgendeiner Weise Aufgabe einer Orga oder SL ist Teilnehmer zu "korrektem Spiel" erziehen zu wollen und dies mit Zwangsmaßnahmen durchsetzen zu müssen.
Vermeintliche "Pappnasen" wird es immer geben. Da werden keine Zwangsmaßnahmen und Erziehungsversuche etwas dran ändern. Ändern kann man nur, wie man selber mit solchen Dingen umgeht. Eine gewisse Gelassenheit der Marke "soll der halt weiter inkonsequent spielen" hilft dem eigenen Seelenfrieden zumindest ungemein.